Einsatz von Chemikalien
Synthetische Chemikalien werden heute in den meisten Produktionsprozessen eingesetzt. Alltagsprodukte wie Nahrungs- und Reinigungsmittel, Kleidung, Möbel und Spielzeug enthalten mehrheitlich chemische Substanzen.
Viele Chemikalien werden während der Produktionsprozesse oder durch Nutzung der Produkte in die Umwelt freigesetzt. Sie reichern sich in der Luft, im Wasser und in den Böden an. Dort können sie von Menschen, Pflanzen und Tieren aufgenommen werden oder über die Nahrungskette zum Menschen gelangen.
Gefahren durch synthetische Chemikalien
Nicht alle Chemikalien sind schädlich. Jedoch werden viele von ihnen nicht ausreichend auf ihre Gesundheits- und Umweltverträglichkeit untersucht. Die Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen werden erst dann offensichtlich, wenn die Chemikalien bereits verbreitet sind. In Einzelfällen sind schädliche Effekte jedoch belegt, wie z.B. bei DDT-haltigen Pflanzenschutzmitteln oder Pestiziden in Obst und Gemüse.
Ziel eines nachhaltigen Umgangs mit Chemikalien ist es, Substanzen vor der Verwendung auf ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit zu prüfen. Der Einsatz und Gebrauch schädlicher Stoffe soll reduziert und nur unter Einhaltung strengster Sicherheitsvorkehrungen ermöglicht werden.
Internationale Regelungen
Die Nutzung von besonders gefährlichen, schwer abbaubaren Dauergiften wie Dioxin, DDT und PCB ist 2004 mit dem Stockholmer Übereinkommen über Persistente Organische Schadstoffe (POPs-Konvention) in 124 Staaten verboten worden.
Auf europäischer Ebene ist 2007 die Verordnung zur Regulierung, Evaluierung und Zulassung von Chemikalien (REACH) in Kraft getreten. Es regelt die Kontrolle von Herstellung, Import und Anwendung von Chemikalien in der EU. Darüber hinaus besteht eine Informationspflicht gegenüber Verwendern und Konsumenten.
Mit der Teilrevision der Chemikalienverordnung vom 1.2.09 wurden in der Schweiz bestimmte technische Anpassungen an die REACH-Verordnung vorgenommen. Die Einführung der REACH-Kernelemente setzt jedoch eine Änderung auf Gesetzesstufe voraus und steht deshalb noch offen.